Die
meisten, die im Einzelhandel arbeiten kennen das: Schichten. Mal Früh, mal Spät
mal Mittel. Wenn wir nun davon ausgehen, dass es einen Laden gibt der von 10:00
- 20:00 Uhr auf hat, dann muss man auch davon ausgehen, dass es ein
Schichtsystem geben müsste. Bei Zara gibt es das auch. Jedoch hat sich das
Schichtsystem im Laufe der Zeit immer mehr in die Mitte verschoben. Auf die
Gründe kommen wir noch.
Zunächst
muss man wissen, dass Ladenöffnungszeit nicht gleich Arbeitszeit ist. Bei ZARA
Betrieben ist es aufgrund von verschiedenen Strukturen wie Ladenschlussgesetz,
Lieferungen und Auslastung von Region zu Region, von Stadt zu Stadt und sogar
von Filiale zu Filiale unterschiedlich.
Foto: Mensi / pixelio.de |
Eine,
in der Hinsicht zumindest, vernünftige Politik hat es bislang vermieden in
Bayern das Ladenschlussgesetz zu kippen. Das bedeutet, dass die Kolleginnen und
Kollegen in Bayern ihren Laden um 20:00 Uhr dicht machen können. Davon können
die Kolleginnen und Kollegen aus NRW oder Berlin nur noch in Erinnerungen aus
der Vergangenheit träumen. In München hat eine Filiale in der Innenstadt zwar
von 10:00 - 20:00 Uhr auf aber die Arbeitszeit ist dort derzeit von 07:00 -
21:00 Uhr. Also muss man natürlich die Planung auch
dementsprechend machen, dass über den Tag verteilt, genug Mitarbeiter da sind.
Diese müssen sich aber mittlerweile über ihre Arbeitszeiten eigentlich nur noch
ärgern. Bevor das RFID System (zu diesem Thema wird es auch bald einen Artikel
geben) kam, benötigte man wesentlich mehr Mitarbeiter in der "echten"
Frühschichten. Das bedeutet, dass man als Anfangszeit 07:00, 08:00 oder 09:00
Uhr hatte.
Mittlerweile hat sich das verschoben, denn RFID und externe Lagerfirmen haben dafür gesorgt, dass die Aufgaben den Mitarbeitern weggenommen wurde. Daher ist es für das Unternehmen nicht mehr relevant, dass sie so früh beginnen. Ergo fangen sie nun um 10:00, 11:00 oder 12:00 Uhr an und das schimpft sich dann auch noch "Frühschicht". Lächerlich, wenn man bedenkt, dass wenn eine Vollzeitkraft um 10:00 Uhr beginnt um 18:30 Uhr Feierabend hat. Man kann weder vor der Arbeit etwas erledigen, noch nach der Arbeite. Der ganze Tag ist quasi gelaufen. Hier nutzt der Arbeitgeber, einer der wenigen Male, mit Freuden, den Hamburger Manteltarifvertrag, der leider die Frühschicht bis 18:30 Uhr festgelegt hat. Man ist bestenfalls um 19:00 Uhr zu Hause und das soll man tatsächlich als "Frühschicht" wahrnehmen? Man hat definitiv weniger Zeit für Freizeit, Freunde und vor allem Familie und alles was dazu gehört. Aber offenbar ist das nicht nur ZARA, sondern auch grundsätzlich vielen anderen Unternehmen im Einzelhandel egal, denn man wird diesen sog. "Fortschritt" und die "arbeitserleichternden Werkzeuge" nicht verhindern. Dadurch wird immer mehr der Mensch von Maschinen und Apps ersetzt. Schöne moderne Welt.
Doch langsam aber sicher rumort es in den Betrieben.
Vielen Mitarbeitern gefällt das nicht mehr und sie beginnen sich beschweren.
Bei den Betriebsräten und auch z. T. bei ihren direkten Vorgesetzten. Gut so!
Denn ohne Gegenwehr würde ZARA alles so belassen wie es ist. Aber je größer der
Druck wird, desto mehr muss der Arbeitgeber einsehen, dass dies der falsche Weg
ist und dass man so nur noch mehr Unmut und demotivierte Mitarbeiter
hervorruft.
f.
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