Dienstag, 26. März 2019

Staubhölle Zara - Hygiene nein Danke!




Anfang vergangenen Jahres machten die hygienischen Zustände bei Zara deutschlandweit Schlagzeilen. Unter anderem berichteten Bild und RTL Explosiv über die ekelerregenden Missstände auf den Verkaufsflächen und vor allem in den Nebenräumen, wie z.B. Lager.

Man lud - nach einer groß angelegten Aufräumaktion - sogar RTL Television ein, um die Journalisten vor Ort davon zu überzeugen, dass die damals veröffentlichten Fotos nicht die Wirklichkeit abbilden würden.


Wie ist der Stand ein Jahr danach?


Wie ist der Stand heute, ein Jahr danach? Hat man bei Zara aus seinen Fehlern gelernt? Wurde das Reinigungspersonal aufgestockt, bzw. wird nun endlich regelmäßig professionell gereinigt?


Leider Fehlanzeige! Die folgende Fotostrecke zeigt aktuelle Bilder aus einem Zara-Lager:



  
Staub und Müll in allen Ecken




 Etiketten und alte Papiertüten liegen herum

  
Bei diesen Zuständen verwundert es nicht, dass viele Kollegen*innen krank werden!


Scharfkantige Regalteile auf dem Boden stellen zusätzlich eine Verletzungsgefahr dar

Dreck und Staub, wohin man schaut - unhaltbare Zustände, die wütend machen. Offensichtlich hat der spanische Modekonzern für das Thema Hygiene nur wenig übrig! Man spart, wo es nur geht - für die Reinigung der Stores werden nach wie vor ungeschulte Lagerkräfte aus dem Ausland eingesetzt, die über Werkverträge angestellt sind, und normalerweise Ware im Lager verräumen müssen.

 

Fälle von Asthma sind bekannt - doch Personalreferentin bleibt untätig


Nicht nur Nebenräume sind ein akutes Problem - denn auch in den Bereichen hinter den Kassen ist es verstaubt, bis zum geht nicht mehr. Unsere Kollegen*innen ekeln sich täglich, denn geputzt wird nie unter dem Kassentresen.

Der zuständigen Personalreferentin sind seit langem Fälle von Asthma und Stauballergie bekannt, dementsprechende Protokolle liegen vor - doch reagiert wird nicht. Wir möchten an dieser Stelle nochmal an die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers seinen Beschäftigten gegenüber erinnern.


Enorme Krankheitsquoten in den Filialen


Die Krankheitsquoten vereinzelter Filialen nehmen teiweise abstruse Ausmaße an und lassen wenig Spielraum für Interpretationen zu. Örtliche Betriebsräte mahnten die prekären Zustände mehrmals bei den Verantwortlichen an - auch hier ohne Erfolg.

Die geschilderten Gegebenheiten sagen einiges darüber aus, wie man bei Zara unsere Kollegen*innen sieht. Hygiene und Wertschätzung haben in Zara’s Chefetage offenbar keine Priorität. Anders lässt sich nicht mehr erklären, warum ein Weltkonzern, der Millionenumsätze erwirtschaftet, bei Posten wie Reinigungspersonal einsparen möchte - ohne Rücksicht auf gesundheitliche Folgen der Beschäftigten.

Unsere Kollegen*innen haben saubere Arbeitsplätze verdient! Und das immer, und nicht nur kurzzeitig, wenn der Konzern sich der Presse gegenüber gut präsentieren möchte. Es ist einfach nur noch traurig und peinlich zugleich, was man sich als Angestellter bei Zara mittlerweile bieten lassen muss. Was muss noch passieren, damit hier endlich Einsicht bei den Verantwortlichen einkehrt?

Donnerstag, 21. März 2019

Zara - Geschäftsmodell: Druck


Wir kommunizieren mit Menschen jeden Tag, um einander zu verstehen. So verwundert es nicht, dass auch jedes Unternehmen nur mit einer offenen Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern funktionieren kann. Sie ist ein elementarer Bestandteil jeder guten Unternehmenskultur. 

Leider ist der Begriff „offene Kommunikation“ bei Zara  nur noch eine häufig genutzte Floskel, wird aber in keinster Weise von vielen Führungskräften mehr umgesetzt: Überforderung und Druck von „oben“ bestimmen den Arbeitsalltag der gesamten Belegschaft.


Verbale Verfehlungen und Einschüchterungen



Für Personalreferenten und Führungskräfte sollte Gesprächsführung auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern eine zentrale Aufgabe sein. Diese kann jedoch nur stattfinden, wenn unsere Kollegen*innen nicht unter Druck gesetzt werden - Dennoch steht das Gegenteil bei Zara auf der Tagesordnung: Unangemessene, lautstarke verbale Verfehlungen und Einschüchterungen kennen die Mitarbeiter*innen nur allzu gut.
Man hat zu funktionieren, für Menschlichkeit ist im eng getakteten Arbeitsalltag in der Zara-Welt offenbar kein Platz. Der von Managern oft ausgesprochene Satz „Wir sind eine große Familie“ kann hier über die bittere Realität auch nicht hinwegtäuschen.  


Eine Familie setzt mich nicht sofort vor die Tür, weil ich zu oft krank war, Mutter geworden bin, oder weil sie mit „meiner Arbeitsleistung nicht zufrieden“ war - eine Familie sucht das Gespräch mit mir und unterstützt mich!
  


Überforderte Führungskräfte geben Druck weiter



An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass wir uns bewusst sind, dass in den meisten Fällen Manager selbst unter enormen Stress stehen, und diesen Druck ungefiltert an unsere Kollegen*innen weitergeben. Es darf aber nicht passieren, dass überforderte Führungskräfte ihre Manieren vergessen und in Situationen laut werden, wo es nicht nötig ist! Arbeitsanweisungen im Militärton erhöhen das gesamte Stresslevel innerhalb der Belegschaft und erklären mitunter auch die enormen Krankheitsquoten in einzelnen Filialen. Niemand wird gerne angeschrien, denn dieses führt lediglich zu weiteren Konfrontationen. Bei einem derart schlechtem Betriebsklima verwundert dies kaum, wenn permanenter Druck und Stress allgegenwärtig sind. 

Führungskräfte mit schlechten Sprachkenntnissen, die sich weder mit dem deutschen Betriebsverfassungsgesetz auskennen, geschweige denn mit dem Wort Mitarbeiterführung etwas anfangen können, sind ein Auslöser für die prekäre Situation in den Stores. Eine Geschäftsleitung, die die eigenen Mitarbeiter*innen und Betriebsräte nicht wertschätzt und dreist belügt, trägt sein Übliches hierzu bei.


 

Abmahnungen als verzweifelter Versuch, Autorität zu vermitteln



Darüber hinaus versuchen einzelne Führungskräfte durch unangemessene Abmahnungen zu zeigen, wer das Sagen hat. Anstatt bei Unstimmigkeiten das Gespräch mit Kollegen*innen zu suchen, wird direkt schriftlich abgemahnt, ohne dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sein Verhalten zu ändern. Diese fragwürdige Taktik ist ein weiterer Beweis dafür, dass viele Führungskräfte entweder miserabel geschult, oder mit der allgemeinen Situation nur noch heillos überfordert sind.

Effektive Personalführung richtet sich an Herz und Verstand gleichermaßen.
Es muss ein Umdenken in der Unternehmenskultur stattfinden. Unsere Kollegen*innen haben ehrliche Wertschätzung und Respekt verdient! Dies beeinflusst die Motivation und auch die Gesundheit des gesamten Teams - mit ihrer täglichen Arbeit steht und fällt das Geschäft. Es wird höchste Zeit, dass man diesen doch relativ einfach zu erklärenden Zusammenhang auch in der Chefetage versteht.