Sonntag, 30. August 2020

Bekämpfung von Betriebsräten bei Zara - Wehr dich mit ver.di!



Gewerkschaftlich organisiert sein und gleichzeitig als Arbeitnehmer wertgeschätzt werden - passt das zusammen? Immer wieder haben Betriebsräte bei Zara mit Repressalien zu kämpfen. Ein aktueller Fall legt offen, mit welchen Methoden man gegen Vertreter der Belegschaft vorgeht.

Unser Kollege E.M. (Name d. Red. bekannt) aus der Münchner Leopoldstr. ist ein seltenes Beispiel dafür, dass es trotz Führungsposition als Abteilungsleiter und gleichzeitig Betriebsratsmitglied möglich ist, die Interessen der Arbeitnehmer zu wahren und einen offenen und fairen Dialog innerhalb der Belegschaft zu führen. Es ist sehr schade, dass man versucht, ihn wegen seiner ehrenamtlichen Betriebsratstätigkeit zu degradieren.
Aus der Vergangenheit wissen wir, dass Betriebsräte bei Zara oftmals gebrandmarkt werden (wir berichteten hier).


„Mini-Manager“ sollen Aufgaben übernehmen um Autorität zu untergraben

Man geht soweit, dass man sogenannte „Mini-Manager“ aus anderen, bayrischen Filialen heranzieht, die Aufgaben von unserem Kollegen E.M. übernehmen sollen.

„Mini-Manager“ sind bei Zara Verkäufer*innen ohne Führungsposition, die allerdings in „Notfällen“ wie z.B. Unterbesetzung als Vorgesetze (mit allen dazugehörigen Verantwortlichkeiten und möglichen Konsequenzen) agieren und für diesen Tag eine Aufwandsentschädigung von 20,-€ (brutto!) erhalten.

Im Klartext bedeutet das, dass man Kollegen*innen aus weit entfernten Stores in die Filiale der Leopoldstr. entsendet. Bahntickets und die zusätzlichen Personalkosten werden gerne bezahlt, einzig allein mit dem Hintergrund, einen engagierten Kollegen zu degradieren und ihn somit zu schwächen. Mit solchen Mitteln wird systematisch versucht, seine Autorität innerhalb der Belegschaft untergraben und infrage zu stellen.

Nach wie vor besteht - unabhängig von Corona - eine enorme Mitarbeiterfluktuation bei Zara, auch in sämtlichen Managerpositionen. Viele halten den psychischen Druck nur wenige Monate aus - wenn man sich bewusst macht, unter welchen Voraussetzungen gearbeitet wird, verwundert dies nicht. Umso befremdlicher wirkt es, dass man trotz dieser Umstände den Fokus darauf legt, einzelne Mitglieder der Betriebsräte zu schwächen.


Münchner Betriebsräte solidarisieren sich

In diesem Zusammenhang fand in dieser Woche wieder einmal eine Auseinandersetzung vor dem Münchner Arbeitsgericht statt. Wir stellen uns vor unseren Kollegen E.M., der den juristischen Weg geht, und sich gegen derartige Methoden zur Wehr setzt!


Senad Pusina, BR-Vorsitzender Zara, Leopoldstr.:
„Über schlechte Arbeitsbedingungen zu jammern und nicht gewerkschaftlich organisiert zu sein, ist ein absolutes No-Go."

Ramona Dronik, BR-Mitglied Zara, Leopoldstr.:

“Alleine ist man stark, gemeinsam sind wir stärker. Ich und alle Betriebsräte stehen voll hinter E.M..“

Chris Berhorst, BR-Mitglied Zara, Theatinerstr.: 

„Ein Angriff auf E.M. ist ein Angriff gegen uns alle als Betriebsräte. Wir lassen uns nicht einschüchtern.“


 
 wehr.di mit ver.di - Gemeinsam sind wir stark!





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