Freitag, 21. Dezember 2018

Unser Zara-Weihnachtsvideo 2018



Was unsere Geschäftsleitung kann, können wir auch. Deswegen ist hier für Euch unser Weihnachtsvideo von den Münchner Betriebsräten!

Wir möchten uns bei allen für die Unterstützung in diesem Jahr bedanken und freuen uns jetzt schon auch die Tarifrunde 2019!

Allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in’s neue Jahr!
 


Mittwoch, 12. Dezember 2018

Profitgier statt Planungssicherheit - Zara setzt Mitarbeiter vor die Tür


Anfang des Monats wurde bekannt, dass Zara seine Filiale am Kurfürstedamm in Berlin, angesiedelt im berühmten Marmorhaus, zum 31.03.19 schließen wird. Bezeichnend ist, dass von den 73, teils langjährigen Mitarbeitern*innen lediglich 6 eine Stelle in einem der umliegenden Stores angeboten wurde - allen anderen droht die Kündigung! Gleichzeitig stellt Zara weiterhin neues Personal in den Berliner Standorten ein - eine Personalpolitik, die man nur schwer fassen kann.

Erika Ritter von der Gewerkschaft Verdi. sagt: “Es ist furchtbar, wie Zara mit dem Mitarbeiter umgeht. Zara hat ja durchaus in anderen Filialen offene Stellen oder Stellen, die zum 1. April auslaufen, die werden den Mitarbeitern vom Kudamm aber nicht angeboten."

Die Geschäftsleitung gibt vor, dass der Mietvertrag vom Vermieter gekündigt wurde - uns ist bekannt, dass diese Kündigung allerdings so gewünscht wurde. Zara spielt ganz bewusst mit Halbwahrheiten und möchte den „schwarzen Peter“ lieber anderen zuschieben, anstatt Eigenverantwortung zu übernehmen.

 

Zahlreiche Filialschließungen innerhalb von kürzester Zeit


Der Fall Berlin Marmorhaus ist leider nur eins von mehreren erschreckenden Beispielen, welche verdeutlichen, wie rücksichtslos Zara’s Geschäftsführung im Falle von Filialschließungen mit den Betroffenen umgeht.

Ende letzten Jahres wurde den Kollegen*innen der Münchner Kaufingerstr. mitgeteilt, dass der umsatzstarke Store aus „Imagegründen“ zum Ende Februar 2018 geschlossen wird. Dem Löwenanteil der über 100 Beschäftigten wurde auch hier gekündigt, und nicht auf andere Häuser verteilt. Man stellte lieber neue Mitarbeiter*innen zu günstigeren Konditionen ein. Die Belegschaft wurde auch hier bis zuletzt bezüglich einer möglichen Schließung von den Verantwortlichen in Sicherheit gewogen.

Zum 14.01.19 wird die Filiale Köln Ehrenstr. ihre Pforten schließen, hier wurde ebenfalls alles andere als fair vom Arbeitgeber agiert - weder der Gesamtbetriebsrat, noch der Wirtschaftsausschuss wurden ordnungsgemäß von der Schließung rechtzeitig in Kenntnis gesetzt. Zunächst wurde das Datum zum 31.09.19 festgesetzt - um schließlich nur eine Woche nach den abgeschlossenen Verhandlungen zum Sozialplan zu verkünden, dass die Schließung bereits im Januar stattfindet!  Zara unterwandert seit langem Mitbestimmungsrechte und hält bewusst Informationen zurück. Fair geht anders!


 

So werden Arbeitnehmer getäuscht


Diese Woche kam dann die niederschmetternde Info, dass auch der Store Leipzig 2 nach „derzeitiger Planung“ zum 21.07.19 dicht gemacht wird. Besonders bemerkenswert ist, dass nur EINE Woche vorher Vertreter der deutschen Geschäftsleitung auf der alljährlich stattfindenden Betriebsrätekonferenz vom Gesamtbetriebsrat direkt auf geplante Schließungen angesprochen wurden. Man beteuerte, dass „derzeit keine Filialschließungen“ anstünden - nur eine Woche später kam dann die ernüchternde Nachricht als eMail!

Eine solche Personalpolitik ist aus unserer Sicht nur schwer fassbar und nicht nachvollziehbar. Sie zeigt, wie man bei Zara seine Mitarbeiter wirklich sieht, und wertschätzt. Es findet keine offene und ehrliche Kommunikation statt - denn es ist kaum denkbar dass ein Großkonzern eine derartige Entscheidung über Nacht fällt, die zahlreiche Existenzen betrifft!



Auch die Münchner Betriebsräte finden Zara's Personalpolitik empörend!

 

Schicksal der Münchner Läden weiterhin ungewiss


Immernoch nicht aufatmen können auch die Münchner Kollegen. Hier versucht man weiterhin die Beschäftigten in Sicherheit zu wiegen - Es seien keine Schliessungen geplant. Nochmal zur Erinnerung: zum 31.07.19 läuft der Vertrag der Theatinerstr. aus, während das Mietverhältnis der Neuhauserstr. zum 31.12.19 endet.

Es ist richtig, dass der Mietvertrag der Leopoldstr. mittlerweile erneuert wurde. Zur Wahrheit gehört aber leider auch, dass dieser nur für ein Jahr (!) gillt. Für die betroffenen Kollegen*innen heißt es weiterhin: hoffen, zittern bangen. Zu Fragen vom zuständigen Betriebsrat bezüglich der Sicherung des Standortes wollten Vertreter der Geschäftsleitung sich nicht schriftlich äußern - was auf ein baldiges ende des Stores deuten lässt!

Auch das von Personalreferenten gerne zur Beruhigung der Belegschaft genutzte Argument, die Filiale in der Theatinerstr. würde wegen der guten Umsätze niemals geschlossen werden, sagt rein gar nichts aus. Die Schließung der Kaufingerstr. machte dies zuletzt auf dramatische Weise deutlich - denn dieser Store direkt am berühmten Marienplatz fuhr Millionenumsätze ein!

Unsere Kollegen*innen verdienen endlich Klarheit! Der psychische Druck, welcher auf ihnen lastet, spiegelt sich langsam, aber sicher auch in der Krankheitsstatistik der Münchner Stores wieder! Bemerkenswert ist die Anzahl derer, die sich in den letzten Wochen einen anderen Job gesucht haben, weil die derzeitige Situation einfach nur noch schwer erträglich ist.



Profitgier statt Planungssicherheit


Wir finden die Kaltschnäuzigkeit und Dreistigkeit, welche Zara’s Geschäftsleitung mittlerweile gegenüber Kollegen*innen und Betriebsräten an den Tag legt, mehr als respektlos und erschreckend. Es werden bewusst Informationen zurückgehalten und im großen Maß Mitarbeiterrechte mit Füßen getreten. Es macht einfach nur noch fassungslos und traurig, wie man mit Menschen und deren Existenzen umgeht. Erfolg macht gierig, die einzelnen Mitarbeiter*innen bleiben bei Zara’s fragwürdiger Personalpolitik auf der Strecke. Für welche moralischen Werte möchte Zara stehen?

Wir hoffen, dass Matthias Alipass und Jose Cernuda von der deutschen Geschäftsleitung ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest mit ihren Familien verbringen können - vielen unserer Kollegen*innen bleibt dieses leider verwehrt, denn sie müssen um ihre Jobs und Existenzen fürchten!