Dienstag, 25. Juli 2017

Streikphase 6 und 7 - Wir werden langsam warm! Teil 1!!!

Samstag 22.07.17: Streik-Warm-Up!

Dienstag 25.07.17: Streiklokal Hofbräuhaus war wieder der Beginn der mittlerweile 7.ten Streikphase. Ausgelassene Stimmung und motivierte Streikkolleginnen und Streikkollegen versammelten sich wieder nach einem deftigen bayrischen Frühstück zum Streik vor den ZARA und H&M Filialen.

Erstes Ziel war die ZARA Filiale in der Theatinerstraße. Relativ zügig wurden wieder die Türen, unter lautstarkem Protest der Streikenden, zugemacht. Wie heißt es doch bei "Dinner for One" so schön: "Same procedure as the last Trade Union Strikes".

Wir waren laut, "die" waren genervt.
Und das ist auch gut so!




Eines war aber doch ein bisschen anders diesmal. Auch die Filiale Massimo Dutti direkt neben an, wollte nicht mehr, dass wir durch die Filiale marschieren, so wie das letzte Mal. Also schloss der "Doorman" auch hier die Tür mit der Bemerkung, dass wir "Hausverbot" haben und daher nicht rein dürften. Der junge Mann hat seine Rolle allerdings etwas ernster genommen, als manch anderer seiner Kollegen und war doch recht rabiat in der Durchsetzung seiner Pflicht. Es kam nicht wirklich zu einem Handgemenge aber es war kurz davor zu eskalieren, als mutige Kolleginnen und Kollegen ihm einige ver.di Flaggen als Verzierung an die Tür machen wollten. Schade, er hat das Geschenk nicht wirklich annehmen wollen 😢




Weiter ging es zur ZARA Filiale in der Kaufingerstr. und zur H&M Filiale direkt nebenan. Wobei wir wieder bei ZARA nicht aber bei H&M in die Filiale hinein gehen konnten, um für eine wenig Stimmung zu sorgen. Nun ja, viel mehr gibt es diesmal nicht zu berichten. Die Bilder und Videos sprechen für sich.









Bis zum nächsten Mal (und das ist sehr bald 😈) - Wir haben dann was ganz besonderes für Euch!!!



Samstag, 15. Juli 2017

Streikvideos

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

hier haben wir für Euch mal alle Videos zusammengestellt, die während der ganzen Streikphasen in München gemacht wurden. Wir hoffen ihr habt Spaß damit:






















































Donnerstag, 13. Juli 2017

Streikphase 5 - Welcome to Munich!

Jetzt werden einige fragen: "Häää? Beim letzten Text stand noch "Teil 3" wo ist denn "Teil 4?" Nun, der ist quasi die "Vorspeise" gewesen.

Vom 08.07. (SA) bis 10.07.17 (MO) rief ver.di zum spontanen Wochenend-Streik auf. Dieser Streik war sozusagen Streikaktion Nummer 4! Es war ein verhältnismäßig ruhiger Streik. Ruhig, weil ver.di Verantwortliche mit ZARA Verantwortlichen noch in der letzten Woche ein Gespräch hatten, um einige brennende Dinge zu besprechen und einen Plan auszuarbeiten. Bei dem Gespräch ging es vornehmlich darum wichtige Dinge wie Leiharbeit, Werkvertrag, Aufhebungsverträge, Verfügbarkeiten, Arbeitssicherheit und RTL.

Jedenfalls wurde seitens Gewerkschaftsvertretung eine Frist zur Antwort und einer schriftlichen Stellungnahme bis Dienstag 11.07.17 mittags gewährt. Die Antwort kam telefonisch in dem man um Aufschub bat und ein weiteres Treffen verlangte. Soweit der Stand der Dinge.

Nochmal zur Erinnerung: Es wird nicht gestreikt, weil ZARA so "böse" ist, sondern weil der Arbeitgeberverband ein, nur minimal höheres, Angebot gemacht hat, welches kaum der Rede wert und schon gar nicht ernst zu nehmen ist. Daher rief ver.di ab MI 12.07.17 bis 16.07.17 zum Streik auf. Das ist der "Hauptgang", quasi Teil 5!





Nach einer Versammlung im Gewerkschaftshaus, ging es wieder Richtung Innenstadt zu den bekannten Adressen: ZARA Filiale Neuhauser Str., H&M Filiale Ecke Kaufingerstr. und Liebfrauenstr., ZARA Kaufingerstr., Massimo Dutti Filiale Theatinerstr. und zum Schluss ZARA Filiale Theatinerstraße. Sehr lautstark und sehr bestimmt präsentierten sich die Kolleginnen und Kollegen von den ZARA, H&M und zum ersten Mal, Massimo Dutti Filialen. Die Stimmung war zwar angespannt aber auch ausgelassen. Es hielt sich die Balance. Allen ZARA Kolleginnen und Kollegen war stets klar, und das kam auch in den Parolen zum Ausdruck, worum es ging:






Zum Schluss hatten es die Streikenden wiedermal mit der Polizei zu tun, welche von den verantwortlichen Damen und Herren von der ZARA Filiale Theatinerstr. freundlicherweise zur Hilfe gerufen wurden. Man war einfach nicht mehr gewillt den Kunden einen erschwerten Zugang zur und Ausgang aus der Filiale zu ermöglichen. Daher musste mit der Staatsschutzhilfe dafür gesorgt werden, dass eine Gasse für potenzielle Kunden frei bleibt.





*Sarkasmus-Modus-an* - Hier nochmal ein besonders großer Applaus für den engagierten Einsatz der zuständigen Personalreferentin der Region Süd, für ihren starken und couragierten Einsatz gegen das pöbelnde Streikproletariat vor der Filiale. - *Sarkasmus-Modus-aus*

Als die streikenden Kolleginnen und Kollegen nochmal lautstark ihren Unmut zum Ausdruck gebracht hatten, gingen alle mit einem guten Gefühl nach Hause.


Bis zum nächsten Mal.

Freitag, 7. Juli 2017

Die neue Führung bei ZARA



In der Vergangenheit berichteten wir schon des Öfteren über das Verhalten mancher Führungskräfte unseren Kollegen gegenüber. Dieser Trend setzt sich weiterhin fort, und verschärft sich leider.
Wo früher bei Managern noch fachliche Qualifikation und emotionale Intelligenz erwünscht waren, zählt heute offenbar nur noch das System der Einschüchterung und „Ellenbogen einsetzen“.
Ein Bericht über Fälle aus einer Münchner Filiale.

Vor einigen Wochen ging es einer Kassiererin während der Arbeit gesundheitlich nicht gut, und sie sagte, dass sie nach Hause gehen möchte. Anstatt sie gehen zu lassen, sollte sie mit zwei Managern in einen Flur gehen, wo diese auf sie einredeten. Sie solle doch dann anstatt zu kassieren, wenigstens auf der Verkaufsfläche mithelfen, und nicht unfair ihren Kollegen gegenüber sein. Sie wurde massiv unter Druck gesetzt, und musste sich einige Respektlosigkeiten gefallen lassen. Die Kollegin fing daraufhin an zu zittern - es folgten Sätze wie „Zittern kann ich auch.“. Als die Kollegin im Verlauf des „Gesprächs“ schließlich weinen musste, konnte sie endlich nach Hause gehen. Ist das die neue Generation von Managern, wie sie sich ZARA vorstellt? Als Führungskraft hat man eine Fürsorgepflicht seinen Mitarbeitern gegenüber, aber scheinbar sind gute Umsatzzahlen mittlerweile alles, worauf ZARA noch Wert legt.. Menschlichkeit nein danke?!

Es geht weiter…
In dieser Filiale wurden den Kollegen in den Nippons (ein Meeting für alle Mitarbeiter) von der Filialleitung falsche Informationen weitergegeben. Es wird sich über geltende Betriebsvereinbarungen hinweggesetzt und persönliche Wünsche als Arbeitsanweisungen geäußert. Plump werden Verbote erfunden und Nachweise eingefordert, wo keine nötig sind. Noch einmal zur Erinnerung: Betriebsvereinbarungen wurden von den Betriebsräten mit der Geschäftsleitung zusammen verhandelt, und sind geltendes Recht! Sie können NUR von einer der beiden Seiten gekündigt werden, nicht aber von einzelnen Führungskräften, nur weil es ihnen schlichtweg nicht passt!
Als ein Mitglied des Betriebsrats die dementsprechenden Betriebsvereinbarungen vorlegte, bestand seitens der Filialleitung kein Interesse, diese anzunehmen, was den Verdacht erhärtet, dass hier ganz bewusst Falschinformationen weitergegeben werden sollen.
Der Betriebsrat klärt die Mitarbeiter über diesen Sachverhalt auf, weil viele Kollegen durch die Äußerungen der Manager verunsichert sind.

Es werden „neue“ Mitarbeiter gefragt, ob sie am nächsten Tag länger arbeiten könnten. Wenn sie dies verneinen, werden sie direkt gefragt, wie lange sie denn eigentlich schon für ZARA arbeiten. Bewusst wird hier bei Kollegen mit befristeten Verträgen die Angst geschürt, nicht übernommen zu werden.
Wie kaltschnäuzig und berechnend muss man heutzutage eigentlich als Führungskraft bei ZARA sein?

Dass so etwas überhaupt passiert, ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten, denkt ihr? Doch.

Als ein Betriebsratsmitglied während seines Urlaubs für einige Minuten im Büro war, um seiner Betriebsratsarbeit nachzugehen, wurde er von der gleichen Managerin gefragt, warum er nicht auf der Fläche arbeiten würde. Als dieser antwortete, dass er Urlaub habe, hieß es, dass er das Büro sofort zu verlassen hätte. Der Kollege weigerte sich, dauraufhin wurde angedroht, ihn durch die Sicherheitsfirma aus dem Gebäude zu entfernen.
Auch hier wird gegen geltendes Recht verstoßen. Das Amt des Betriebsrats ist ein Ehrenamt, und wenn man sich nicht einstempelt, also in seiner Freizeit anwesend ist, kann man selbstverständlich auch während des Urlaubs hierfür im Büro tätig sein. Es handelt sich hierbei um Behinderung der Betriebsratsarbeit und ist strafbar.

Diese Vorfälle machen deutlich, dass ZARA zur Zeit einen harten Kurs fährt, was Personalführung angeht, wenn man denn hier noch von Führung sprechen kann. Es herrschen Angst und Verunsicherung bei den Kollegen, sie werden eingeschüchtert, und nicht ernstgenommen. Fragt sich, wer hier am Ende der Gewinner sein soll?
Ich befürchte Fortsetzung folgt…