Freitag, 14. Februar 2020

Entlang der Lieferketten: Internationale Konferenz in Berlin

Kay Herschelmann


Vom 29. Bis 30. Januar fand die Internationale Konferenz zur Interessensvertretung von Arbeits- und Menschenrechten in Berlin statt. Gewerkschafter aus insgesamt 8 Ländern diskutierten über internationale Solidarität und Zusammenarbeit. Unter ihnen auch zahlreiche Zara-Kollegen*innen.

Zu dem Thema "Die Möglichkeiten der betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretung zur Durchsetzung von Arbeits-und Menschenrechte entlang von Wertschöpfungsketten und innerhalb transnationaler Unternehmen” tauschten sich Kollegen*innen aus Sri Lanka, Bangladesch, Indien, Südafrika, Kolumbien, Spanien, Brasilien und Deutschland aus. Alle verbindet, dass sie an einer Stelle der internationalen Lieferkette tätig sind - so werden beispielsweise Kleidungsstücke für Zara in Bangladesch hergestellt, um diese dann in den deutschen Filialen zu verkaufen.

Gewerkschafter*innen hierzulande arbeiten mit den Beschäftigten aus Südostasien eng zusammen - Solidaritätsaktionen aus Deutschland haben in der Vergangenheit ihre Wirkung im globalen Süden erzielt, ebenso auch umgekehrt. Wenn unsere Kollegen*innen in Bangladesch, Indien, oder auch Sri Lanka verhaftet werden, weil sie sich gewerkschaftlich organisieren, geht das uns in Deutschland genauso etwas an. Wir arbeiten letzendlich alle für Zara - ein weltweit agierendes Unternehmen, was nur allzugerne Verantwortung abgibt und sich hinter irgendwelchen Subunternehmern verstecken zu versucht. 



Kay Herschelmann
 
Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass wir uns mit unseren internationalen Kollegen*innen vernetzen und Missstände öffentlich machen. Textilhersteller wie Inditex/Zara fahren Millionengewinne ein, die unwürdigen Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, sowie die dramatischen Folgen für die Umwelt vor Ort werden am liebsten dabei verschwiegen: Immer wieder wollte Inditex von Gesetztesverstößen und Vorfällen bei Subunternehmern in den Textilfabriken nichts wissen, während man gleichzeitig sein komplettes Geschäftsmodell eben auf diese Betriebe stützt.

Damit sich globale Unternehmen zukünftig nicht mehr rausreden können, halten wir Kontakt zu unseren internationalen Kollegen*innen und unterstützen uns auch weiterhin auf internationaler Ebene. In diversen Workshops wurden Konzepte entwickelt, wie die internationale Zusammenarbeit zukünftig organisiert werden kann. 



Kay Herschelmann


Weitere Informationen zu der Konferenz findet ihr hier!

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