In den letzten Wochen müssen wir leider zum erneuten Mal beobachten, dass die Hamburger Zara-Zentrale wieder zahlreiche Abmahnungen an unsere Kollegen*innen versendet.
In einem Fall wird ein Kollege mit Abmahnungen überhäuft, seitdem bekannt geworden ist, dass er ver.di-Mitglied geworden ist. Der langjährige Kollege kam wenige Male für jeweils 2-3 Minuten zu spät zur Arbeit, was er jedes Mal vorher telefonisch angekündigt hat. Eine einmalige, 30 minütige Verspätung war die Folge von massiven S-Bahn-Verspätungen an jenem Tag. Auch hier belegen Whatsapp-Unterhaltungen mit Führungskräften, dass die Verspätung angekündigt wurde, und nicht selbst verschuldet war. Anstatt im großen Stil Abmahnungen zu verfassen, hätte man zumindest mal vorher mit dem Kollegen reden können, wenn man ernsthaft an einer Verbesserung interessiert gewesen wäre.
Zara missachtet das Grundgesetz
Wir möchten an dieser Stelle nichts unterstellen, jedoch drängt sich uns der Verdacht auf, dass man hier als Arbeitgeber ganz bewusst den Weg der Einschüchterung geht, um gegen die gewerkschaftliche Organisation von Mitarbeitern vorzugehen. Menschen, die ihre im Artikel 9 des Grundgesetztes festgelegten Rechte einfordern, werden systematisch eingeschüchtert. Es existieren noch mehrere Beispiele, auf die wir an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen möchten. Wir beobachten diese Vorgänge ganz genau, und werden gegebenenfalls alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um unsere Kollegen*innen zu verteidigen! Das Motto "Einschüchtern und loswerden" zieht bei uns nicht!
Kollegin wird versehentlich abgemahnt – Entschuldigung Fehlanzeige!
Bei einem ganz anderen Fall wird eine Kollegin schriftlich abgemahnt, weil sie sich angeblich nicht ordnungsgemäß krankgemeldet hätte. Nach Prüfung der Unterlagen kam heraus, dass diese Kollegin an diesem Tag regulär frei hatte! Hierbei muss man wissen, dass bei Zara Abmahnungen in der Hamburger Zentrale verfasst werden, nachdem die örtlichen Führungskräfte von den Filialen diese mit speziellen Formularen schriftlich anfordern. Anscheinend ist man hier ziemlich schnell mit dem in Auftrag geben von Abmahnungen, ohne auch nur einmal vorher zu prüfen, ob diese auch wirklich berechtigt sind!
Dieses Vorgehen spricht nicht gerade für die Führungskompetenz von unseren Managern - leider mal wieder. Und als ob der ganze Vorgang noch nicht peinlich genug wäre, versäumt die zuständige Personalreferentin nach der Aufklärung durch die betroffene Kollegin sich zumindest für das Ganze zu entschuldigen. Kein Wort des Bedauerns – einfach nichts.
Wir dürfen an dieser Stelle nicht vergessen, dass Abmahnungen viele Kollegen*innen zunächst verunsichern und beängstigen. Das Ganze unterstreicht leider nur mal wieder, wie es tatsächlich bei Zara mit Personalführung und Menschlichkeit steht: es wird gespart, wo es nur geht – Führungskräfte ohne Schulungen, welche noch nicht einmal die grundlegendsten Regeln des menschlichen Miteinanders beherrschen, sind einfach nur beschämend für uns Mitarbeiter - und für das gesamte Unternehmen.
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