Der Skandal ist offenkundig. Seit Jahren setzt die Modekette Zara Kassenbelege ein, die die hochgiftige Chemikalie Bisphenol S enthalten. Alle Versuche von Betriebsräten und ver.di, das Unternehmen zum Wechsel des Belegpapiers zu bewegen, waren bisher erfolglos. Stattdessen mahnt das Unternehmen lieber engagierte Betriebsräte grundlos ab.
Skandal um Kassenbelege
Viermal in fünf Wochen habe er eine Abmahnung erhalten, berichtet Christian Berhorst, einer der betroffenen Betriebsräte von Zara in München. »Ich hätte mich nicht ordnungsgemäß für die Teilnahme an einer ver.diVeranstaltung abgemeldet, hieß es beispielsweise. Doch nachvollziehbar sind diese Vorwürfe nicht.« Dass er zu den besonders Aktiven gehört, die immer wieder auf den Skandal hingewiesen haben, steht hingegen fest. Weit über 17.000 Unterschriften haben er und seine Mitstreiter inzwischen für eine Petition auf der Campact-Plattform gesammelt. Außerdem wird über den riskanten Umgang mit der Gesundheit der Zara-Beschäftigten kontinuierlich auf verdizara.blogspot.com berichtet.
»Ein Dorn im Auge dürfte der Zara-Geschäftsleitung auch die Berichterstattung über mögliche Filialschließungen in München sein«, vermutet der zuständige ver.di-Sekretär Dominik Datz.
»Zum 31. Juli 2019 läuft der Mietvertrag der Filiale in der Theatinerstraße aus, der in der Neuhauser Straße zum 31. Dezember 2019. Üblicherweise verlängert Zara lange im Voraus die Mietverträge, so dass wir mit unangekündigten und kurzfristigen Schließungen rechnen, so wie es bereits Anfang des Jahres bei der ältesten Münchener Filiale in der Kaufingerstraße passiert ist.« Sollten die zwei Münchener Geschäfte geschlossen werden, stünden Sozialplanverhandlungen mit den Betriebsräten an. »Grund genug als Geschäftsleitung, engagierte und ›unbequeme‹ Betriebsratsmitglieder schon vorher aus dem Unternehmen zu drängeln«, so Dominik Datz.
GG
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