Donnerstag, 30. August 2018

Erneute Vorwürfe: „Zara hat mich krank gemacht“ - ehemalige Abteilungsleiterin berichtet über unmenschliche Geschäftspolitik


 

 

Systematisches Mobbing, Leistungsdruck, Angst


Ende Juli berichtete bei RTL Television eine ehemalige Zara-Filialleiterin über angeordnete Einschüchterung und systematisches Mobbing - vor allem gegen Mütter. (Wir informierten hier darüber.) Ermutigt von der Berichterstattung meldete sich danach eine ehemalige Abteilungsleiterin und schilderte ihren bitteren Arbeitsalltag beim Moderiesen. Sie wechselte ihren Wohnsitz für den Job - doch bald folgte die Ernüchterung. Das, was die Führungsetage von Zara von ihr verlangt, kann sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren.

Die im Bericht "Melanie" genannte ehemalige Führungskraft schildert einen ausgearbeiteten „Umgangskatalog“: „Wenn jemand einen schlechten Tag hat nicht fragen warum, denjenigen zur Not abmahnen wenn er sich nicht so verhält, wie er sollte. Da standen Mitarbeiter drin, die ich auf dem Kieker haben sollte, die ich dann dementsprechend schlechter stellen sollte, als die Anderen, denen ich schlechtere Aufgaben geben sollte, etc.“ 



Wer sich weigert, wird selbst zum Ziel der Mobbing-Attacken


Als sie sich weigert, ihre Kollegen*innen fertig zu machen, wurde sie selber zum Mittelpunkt der Mobbing-Attacken „Ich musste mich ständig Anrufen hingeben, wo sie mir gesagt haben, wie schlecht ich eigentlich bin, und dass andere das in der Zeit schaffen, ich einfach nicht fähig bin für den Job der Abteilungsleiterin. Und dann haben sie mir Aufgaben gegeben, die unmöglich in der vorgegebenen Zeit zu schaffen waren, sodass ich an meinen freien Tagen und im Urlaub gekommen bin. Habe dann vergessen zu essen in der Zeit, weil ich so viele Aufgaben gekriegt hatte, dass dafür keine Zeit war“ Weiter schildert sie: „Bin dann ziemlich dünn geworden, ja und irgendwann aufgrund meiner Psyche dann zusammengebrochen.“.



Einschüchterung und 1000 Euro Schweigegeld


Nachdem sie mehrere Wochen krank ist, bekommt sie die Kündigung. Sie wehrt sich, und zog gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber vor Gericht, doch auch während des Prozesses gehen die Einschüchterungen weiter: „Sie haben mich immer wieder angerufen, mich Mäuschen genannt. Haben mir gesagt, dass ich gegen den Weltkonzern keine Chance habe, dass sie mir 1000 Euro bieten, wenn ich denn den Mund halte und die Klage zurückziehe - das Angebot gilt aber nur die nächsten 10 Minuten.“



Am 09.08. berichtete RTL Television bundesweit bei "Guten Morgen Deutschland", "Punkt 12" und "Explosiv - Das Magazin" über die erneuten Mobbing-Vorwürfe


Zum Glück lässt sie sich nicht einschüchtern, das Gericht spricht ihr eine Abfindung zu. Mutige Aussteiger können es schaffen, dass Zara in Zukunft nicht mehr mit seiner unmenschlichen Geschäftspolitik so einfach durchkommt.


Hier geht es zum Online-Video von RTL Television!

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