Freitag, 7. Juli 2017

Die neue Führung bei ZARA



In der Vergangenheit berichteten wir schon des Öfteren über das Verhalten mancher Führungskräfte unseren Kollegen gegenüber. Dieser Trend setzt sich weiterhin fort, und verschärft sich leider.
Wo früher bei Managern noch fachliche Qualifikation und emotionale Intelligenz erwünscht waren, zählt heute offenbar nur noch das System der Einschüchterung und „Ellenbogen einsetzen“.
Ein Bericht über Fälle aus einer Münchner Filiale.

Vor einigen Wochen ging es einer Kassiererin während der Arbeit gesundheitlich nicht gut, und sie sagte, dass sie nach Hause gehen möchte. Anstatt sie gehen zu lassen, sollte sie mit zwei Managern in einen Flur gehen, wo diese auf sie einredeten. Sie solle doch dann anstatt zu kassieren, wenigstens auf der Verkaufsfläche mithelfen, und nicht unfair ihren Kollegen gegenüber sein. Sie wurde massiv unter Druck gesetzt, und musste sich einige Respektlosigkeiten gefallen lassen. Die Kollegin fing daraufhin an zu zittern - es folgten Sätze wie „Zittern kann ich auch.“. Als die Kollegin im Verlauf des „Gesprächs“ schließlich weinen musste, konnte sie endlich nach Hause gehen. Ist das die neue Generation von Managern, wie sie sich ZARA vorstellt? Als Führungskraft hat man eine Fürsorgepflicht seinen Mitarbeitern gegenüber, aber scheinbar sind gute Umsatzzahlen mittlerweile alles, worauf ZARA noch Wert legt.. Menschlichkeit nein danke?!

Es geht weiter…
In dieser Filiale wurden den Kollegen in den Nippons (ein Meeting für alle Mitarbeiter) von der Filialleitung falsche Informationen weitergegeben. Es wird sich über geltende Betriebsvereinbarungen hinweggesetzt und persönliche Wünsche als Arbeitsanweisungen geäußert. Plump werden Verbote erfunden und Nachweise eingefordert, wo keine nötig sind. Noch einmal zur Erinnerung: Betriebsvereinbarungen wurden von den Betriebsräten mit der Geschäftsleitung zusammen verhandelt, und sind geltendes Recht! Sie können NUR von einer der beiden Seiten gekündigt werden, nicht aber von einzelnen Führungskräften, nur weil es ihnen schlichtweg nicht passt!
Als ein Mitglied des Betriebsrats die dementsprechenden Betriebsvereinbarungen vorlegte, bestand seitens der Filialleitung kein Interesse, diese anzunehmen, was den Verdacht erhärtet, dass hier ganz bewusst Falschinformationen weitergegeben werden sollen.
Der Betriebsrat klärt die Mitarbeiter über diesen Sachverhalt auf, weil viele Kollegen durch die Äußerungen der Manager verunsichert sind.

Es werden „neue“ Mitarbeiter gefragt, ob sie am nächsten Tag länger arbeiten könnten. Wenn sie dies verneinen, werden sie direkt gefragt, wie lange sie denn eigentlich schon für ZARA arbeiten. Bewusst wird hier bei Kollegen mit befristeten Verträgen die Angst geschürt, nicht übernommen zu werden.
Wie kaltschnäuzig und berechnend muss man heutzutage eigentlich als Führungskraft bei ZARA sein?

Dass so etwas überhaupt passiert, ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten, denkt ihr? Doch.

Als ein Betriebsratsmitglied während seines Urlaubs für einige Minuten im Büro war, um seiner Betriebsratsarbeit nachzugehen, wurde er von der gleichen Managerin gefragt, warum er nicht auf der Fläche arbeiten würde. Als dieser antwortete, dass er Urlaub habe, hieß es, dass er das Büro sofort zu verlassen hätte. Der Kollege weigerte sich, dauraufhin wurde angedroht, ihn durch die Sicherheitsfirma aus dem Gebäude zu entfernen.
Auch hier wird gegen geltendes Recht verstoßen. Das Amt des Betriebsrats ist ein Ehrenamt, und wenn man sich nicht einstempelt, also in seiner Freizeit anwesend ist, kann man selbstverständlich auch während des Urlaubs hierfür im Büro tätig sein. Es handelt sich hierbei um Behinderung der Betriebsratsarbeit und ist strafbar.

Diese Vorfälle machen deutlich, dass ZARA zur Zeit einen harten Kurs fährt, was Personalführung angeht, wenn man denn hier noch von Führung sprechen kann. Es herrschen Angst und Verunsicherung bei den Kollegen, sie werden eingeschüchtert, und nicht ernstgenommen. Fragt sich, wer hier am Ende der Gewinner sein soll?
Ich befürchte Fortsetzung folgt…

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