Zünftig war es diesmal. Es war bayrisch
und es war lecker.
Treffpunkt der Streikenden zur dritten
Streikrunde war das berühmte Hofbräuhaus in München. Im "Wappensaal"
traf man sich am Morgen zum zünftig bayrischen Frühstück mit Weißwurst und
O'batzda. Ok, das Weißbier bzw. das Helle musste außen vor bleiben, denn
schließlich hatten wir noch einiges vor heute.
Nachdem wir uns alle gestärkt hatten
und nach einer kleinen Einweisung was wir genau machen werden, gingen wir los.
In zwei Gruppen diesmal, marschierte die eine Richtung ZARA Filiale
Theatinerstraße und die andere Gruppe zur ZARA Filiale Kaufingerstraße.
Vor der ZARA Filiale Theatinerstr.
haben die Streikenden sich wieder lautstark bemerkbar gemacht. Sie wurden empfangen
von verdutzten Kunden sowie vorbereiteten Managern der Filiale. Auch die
Personalreferentin für die Region Süd sowie einige Regionalleitungen waren vor
Ort. Begeisterung sieht anders aus, aber das hielt die protestierenden
Kolleginnen und Kollegen nicht davon den Lautstärkeregler immer höher zu drehen
und sich ordentlich Gehör zu verschaffen. Trotz zahlreicher Aufrufe, dass die
Personalreferentin und die Regionalleitungen heraus kommen sollen, weigerten
sich diese vehement. Schade eigentlich, da hätte man ein wenig Größe und Coolness
zeigen können. Doch anscheinend war unsere Erwartungshaltung zu hoch.
Ortswechsel: Kaufingerstraße.
Hier postierten wir uns wieder in
Spalier um den Eingang und durch lautstarke Protestrufe wurden auch hier die hereingehenden
und herauskommenden Kunden begrüßt. Verstärkt durch ein Megaphone hallte es
durch die Kaufingerstraße:
"Gute
Arbeit! Gutes Geld"
und
"Heute
ist kein Arbeitstag! Heute ist Streiktag!"
und
"Wir sind hier, wir sind laut,
weil man uns die Kollegen klaut!"
Bei all' dem Spaß, den alle Beteiligten
auch haben mögen, hat KEINER vergessen oder verdrängt worum es uns allen
eigentlich geht.
Nachwievor will der Arbeitgeberverband
uns mit lächerlichen und unsinnigen 2,5% Lohn- und Gehaltssteigerung, über eine
Laufzeit von 2 Jahren (!) verteilt, abspeisen. Hinzu kommen noch die
beharrlichen und hartnäckigen Verweigerungen zu vernünftigen Gesprächen über
die Azubis und sinnvollen Eingruppierungen. Somit sehen nicht nur die
Gewerkschaft, sondern auch wir, keinerlei Möglichkeit, als weiterhin ein
Zeichen zu setzen gegen diese Verhandlungspolitik.
Desweiteren protestieren wir auch gegen
die Unternehmens- und insbesondere Personalpolitik von ZARA und H&M. Auch
wenn die Arbeitgeber es zu leugnen versuchen und die Situation herunterspielen,
es ist und bleibt eine Frechheit, wie die Mitarbeiter in den Stores beider
Unternehmen behandelt werden. Immernoch werden keine vernünftigen Schichtpläne
geschrieben. Immernoch werden bestimmte Personengruppen bevorzugt behandelt und
Mütter und Beschäftigte, die es dringend nötig hätten zu bestimmten Schichten
zu arbeiten, werden als "Risikogruppen" bezeichnet. Keine Einsicht in
Sicht!
Nachdem wir uns vor ZARA lange genug
bemerkbar gemacht haben, zogen wir weiter zur altbekannten H&M Filiale zwei
Häuser weiter, wo erneut der Filiale und den Kunden im Geschäft ein kleiner
Besuch abgestattet wurde. Anschließend zogen wir weiter zur Filiale ZARA
Neuhauserstraße. Dort erwarteten uns schon die Kolleginnen und Kollegen, die
eben noch an der ZARA Filiale Theatinerstr. waren. Es war eine ausgelassene
Stimmung und auch hier machten wir unserem Ärger durch lautstarke Parolen Luft.
In der ganzen Zeit des Streiks vor den
jeweiligen Filialen wurden diesmal Kundeninfoblätter verteilt, die auf die
momentane Situation in den Tarifverhandlungen und in den jeweiligen Unternehmen
(ZARA und H&M) hinweisen und zu erläutern versuchen. Interessante
Gespräche, die sich mit den Passanten entwickelten konnten wir erleben. Man
kann aber ohne zu übertreiben sagen, dass 90% der Passanten volles Verständnis
für uns und unsere Forderungen hatten. Wenn wir also davon sprechen, was können
eine Handvoll "Spinner" schon ausrichten, die in einem so großen
Unternehmen arbeiten? Hier der Beweis! Die Mehrheit der Bevölkerung ist auf
unserer Seite, wenn man sie nur auf die Misere und Verhältnisse aufmerksam
macht.
Hier nochmal der Dank an die RTL
Redaktion von EXTRA - Das Magazin, die es in die mediale Fernsehwelt
ausstrahlten, was bei ZARA derzeit los ist. Auch hier sei schon mal bemerkt,
dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen worden ist!
Danke auch an ALLE Kolleginnen und
Kollegen von ZARA, Massimo Dutti, H&M und ESPRIT, die so engagieren und motiviert sich
gegen die Ungerechtigkeit ankämpfen und sich nicht unterkriegen lassen!
MACHT
WEITER SO!!!
DENN WER
NICHTS TUT, HAT SCHON VERLOREN!
Wir
halten Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
In
diesem Sinne:
Auf
zur nächsten Runde!!!
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