Freitag, 20. April 2018

ZARA - weitere Filialschließungen in München!?


Vor wenigen Wochen schloss der älteste Münchner Store in der Kaufingerstr. für immer seine Pforten. Wie bekannt ist, wurden die betroffenen Mitarbeiter erst wenige Wochen vor der Schließung von der Geschäftsleitung hierrüber in Kenntnis gesetzt. Erst im allerletzten Moment rückte man mit der Sprache raus, davor hieß es immer, dass keine Schließung bevorstünde. Imagegründe wurden damals für die Schließung einer der umsatzstärksten Filalen in ganz Deutschland angegeben. Die entsprechenden Artikel hierzu sind nochmal hier und hier zu nachzulesen.
Wir informierten auch über die sehr wahrscheinlich anstehende Schließung der Filiale in der Leopoldstraße (hier).
Nun liegen uns Informationen vor, aus denen hervorgeht, dass möglicherweise weitere Filialschließungen in München bevorstehen!




Mietverträge für Theatinerstr. und Neuhauserstr. laufen aus!



Es ist bekannt, dass der Mietvertrag der Filiale in der Theatinerstr. zum 31.07.2019 ausläuft, der Mietvertrag der Neuhauserstr. läuft zum 31.12.2019 aus. Davor war schon klar, dass der Mietvertrag der Leopoldstr. bereits zum 31.03.2019 endet. Jetzt könnte man meinen, dass diese Informationen noch nichts heißen müssen - wenn man aber bedenkt, wie Filialschließungen bei ZARA in der Vergangenheit abgelaufen sind, macht das einiges deutlich:
 Bis zum heutigen Tag wurden die genannten Mietverträge nicht verlängert, in der Vergangenheit verlängerte ZARA aber bestehende Mietverträge teilweise schon vier Jahre vorher!




Gerüchte zu Verhandlungen um das SportScheck-Gebäude



Hinzukommt, dass seit Wochen hartnäckige Gerüchte grassieren, dass ZARA die Verhandlungen zu dem SportScheck-Gebäude in der Neuhauserstr. aufgenommen hat. Die Gerüchte wurden bis jetzt von der ZARA Geschäftsleitung nicht dementiert.

Am 09.03.2018 berichteten die Bild und die Abendzeitung. Es heißt:

„Im Umfeld von Sport Scheck werden bereits mehrere Optionen diskutiert. Im wahrscheinlichsten Szenario spielt der spanische Moderiese Zara eine wesentliche Rolle. Der Konzern hat in der Kaufingerstraße zwar erst kürzlich einen Laden geschlossen, hätte aber grundsätzlich Interesse an einer repräsentativen Hauptfiliale in München.“

Die Geschäftspolitik von ZARA geht in die Richtung weniger Läden, dafür aber riesige Flagshipstores in prominenten Einkaufsstraßen, zuletzt so geschehen in Köln, wo 2015 Filialen schließen mussten, und dann danach wenige Meter weiter einen Megastore neu zu eröffnen.



Was heißt das alles für die anderen Münchner Stores? Ganz einfach: Wenn ZARA in das SportScheck-Gebäude tatsächlich einziehen sollte, deuten alle Indizien auf ein Ende der anderen Filialen in unmittelbarer Nähe!
Der Store in der Neuhauserstr. befindet sich nur wenige Meter weiter entfernt, so dass es aus unternehmerischer Sicht wenig Sinn machen würde, diesen weiter zu betreiben.
Auch für die Theatinerstr. sieht es schlecht aus, denn dieser Laden ist ebenfalls nur wenige Gehminuten weiter entfernt. Konnte man zuerst noch hoffen, dass dieser Store weiterhin offen bleibt, so sorgt die Tatsache, dass der Mietvertrag bis heute nicht von ZARA verlängert wurde für traurige Klarheit.

Bei einer Neueröffnung ist eine Übernahme der Kollegen*innen aus den anderen Filialen längst nicht in Stein gemeißtelt. ZARA stellt lieber jüngere Mitarbeiter zu günstigeren Konditionen und mit flexibleren Arbeitsverträgen ein, als langjährige Arbeitskräfte zu übernehmen. 



Schon wieder Bangen und Zittern für die Belegschaft!



Das letzte und wichtigste Indiz dafür, dass es in München wohl zu weiteren Filialschließungen kommen wird, ist folgendes:
 Betroffene Betriebsräte haben die Geschäftsleitung direkt angeschrieben, und nachgefragt. Es wurde angefragt, ob die Verhandlungen zu dem SportScheck-Gebäude aufgenommen wurden, und ob Filialschließungen in München bevorstünden. Die Antwort der Geschäftsleitung war - richtig: NICHTS! Man hält es nicht für nötig, auf derartige Fragen von Betriebsratsgremien zu antworten, und meint, die Sache so totschweigen zu können. Gleichzeitig lässt man Mitarbeiter mit ihren Zukunftsängsten alleine.


Wir, die Betriebsräte der Münchner Filialen lassen uns nicht einfach so abwimmeln. Wir erwarten Fakten und Ehrlichkeit. Für ZARA’s Geschäftsleitung offenbar Fremdworte. Wir erwarten einen offenen Umgang mit unseren Kollegen*innen und uns!
 Was passiert nächstes Jahr mit den Filialen  Theatiner-, Neuhauser- und Leopoldstr.? Werden unsere Kollegen’innen wieder bis zum allerletzten Tag hingehalten, damit sie ruhig bleiben und noch schön weiterarbeiten um gute Umsätze einzufahren? Wir werden nicht nachgeben, und erwarten konkrete Aussagen, lieber Matthias, und lieber Jose - und das am besten noch heute!
Auch den Sport Scheck Kollegen gilt unsere Solidarität. Sie sind ebenfalls nur eine Spielfigur im Monolpoly der großen Konzerne Inditex und OTTO.

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