Freitag, 9. Februar 2018

Ekel-Alarm bei ZARA - wenn Arbeit krank macht!



 „Arbeitszeit ist Lebenszeit“ - eine bekannte Aussage, die viel Wahrheit in sich trägt. Denn wir alle verbringen meistens den Großteil unseres Lebens an unserem Arbeitsplatz. Dementsprechend sollte man sich an diesem wohlfühlen und als Angestellter erwarten können, dass an diesem zumindest die grundlegenden hygienischen Standards eingehalten werden - davon sind leider einige Münchner Filialen meilenweit entfernt!

Besonders schlimm sind die hygienischen Zustände in der Filiale der Leopoldstraße: Hier besteht das Reinigungsteam seit Wochen nur noch aus zwei Kräften, anstatt wie bisher aus fünf Personen. Der Grund hierfür soll angeblich krankheitsbedingt sein. Die Folgen sind unübersehbar: Staub und Dreck, wohin man sieht! Der Kassenbereich ist eine einzige Zumutung und Stolperfalle gleichermaßen. Ähnlich sieht es in den Lagerräumlichkeiten aus - geputzt wurde hier offensichtlich schon seit Langem nicht mehr. Müll und Staub in allen Ecken.

 Der Kassenbereich - Chaos, Schmutz und Stolperfallen

Im Lager: Staub und Müll, geputzt wurde hier seit Langem nicht mehr

Eine sogenannte Grundreinigung der kompletten Filiale muss normalerweise zweimal pro Jahr stattfinden. Im Zuge dieser werden Böden feucht gewischt und z.B. auch die unteren Regalböden im Lager abgenommen und gereinigt. In der Leopoldstraße wurde eine solche Grundreinigung in den letzten zwei Jahren nachweisbar kein einziges Mal durchgeführt!

Die Glasflächen an den Fronten sind von millimeterdicken Staubschichten überzogen

Das war leider erst der Anfang - geht man in dieser Filiale in das sogenannte „Tütenlager“ bieten sich einem schockierende Bilder: Überall großflächiger Schimmelbefall, wohin man sieht! ZARA nutzt für die Lagerung von Kleiderbügeln und Papiertüten einen Kellerraum, der hierfür eigentlich gar nicht vorgesehen ist. In diesem Raum ist es feucht und es steht knöchelhoch das Wasser. Seit Monaten breiten sich hier ungehindert Schimmelpilze aus. Es besteht hochgradig Infektionsgefahr, denn unsere Kolleginnen und Kollegen müssen aus diesem Raum regelmäßig Material holen! Schimmelsporen breiten sich bekanntermaßen über die Luft aus, und werden eingeatmet. Ein Umstand der auch die hohe Krankheitsquote in dieser Filiale erklären könnte.  Die Papiertüten aus diesem kontaminiertem Raum werden zum Verpacken der verkauften Ware benutzt und den Kunden einfach so mit nach Hause gegeben! Ebenfalls werden die Kleiderbügel ungereinigt auf der Verkaufsfläche genutzt.

Infektionsgefahr: Großflächiger Schimmelbefall wohin man sieht!
 
 Kaum zu glauben: Die Tüten aus diesem Raum werden Kunden mitgegeben, Kleiderbügel werden ungereinigt im Verkauf benutzt!

Kann es wirklich sein, dass ZARA über diese katastrophalen Missstände hinwegsieht? Es geht hier um die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden! Der Betriebsarzt wurde von dem zuständigen Betriebsrat über diese Zustände informiert, und es hieß man „habe Kontakt und regen Austausch mit der Zentrale in Hamburg aufgenommen“ weiter heißt es, dass „mit vereinten Kräften jetzt aufgeräumt wurde und weiter an langfristigen Lösungen gearbeitet wird“. Wie sich herausstellt nur leere Worthülsen, denn vor Ort war tatsächlich niemand und hat aufgeräumt, passiert ist bis jetzt nichts!

Hygienische Mängel sind bei ZARA leider kein Einzelfall - auch in der Theatinerstr. scheint man auf Kosten der Gesundheit zu sparen: Vor Monaten wurde hier das mehrköpfige Reinigungsteam abgeschafft, nun ist für die Sauberkeit der kompletten Filiale nur noch ein einziger Kollege aus dem Lagerteam zuständig. Dieser ist über einen Werkvertrag von ZARA eigentlich eingestellt worden, um Ware im Lager zu verräumen. Sämtliche Reinigungsarbeiten in dem Store plus den Aufenthaltsräumen in einem anderen Gebäude soll er „nebenbei“ zu seiner Hauptaufgabe erledigen. Die Rede ist von einer Filiale mit einer Mitarbeiteranzahl von ca.120 Beschäftigten!

Wenn dieser Kollege z.B. durch Krankheit ausfällt, gibt es meistens keinen Ersatz , es wird also gar nicht geputzt. Die Zustände der Verkaufsfläche und Aufenthaltsräume, besonders der sanitären Anlagen sind seitdem katastrophal. Da oft tagelang weder Toilettenpapier, noch Papierhandtücher vorhanden sind, brachten Mitarbeiter in der Vergangenheit Toilettenpapier von zu Hause mit in die Arbeit. Ein weiteres Risiko ist der durch die vielen Textilien anfallende Staub - Kassen sind teilweise so verstaubt, dass Kollegen mit Asthma ernsthafte Probleme bekommen. Ein nicht herunterzuspielendes Risiko, abgesehen von den vielen Stolperfallen, da von Kunden mitgebrachte Kartons von Onlinerückgaben auch hier den ganzen Tag nicht aus den Kassenbereichen geräumt werden.

ZARA spart mal wieder am falschen Ende auf Kosten der Beschäftigten. Wie lange sollen diese Zustände noch anhalten? Der verwahrloste Zustand der Verkaufsfläche bleibt auch den Kunden gerade an Wochenenden nicht verborgen. Überquellende Mülleimer den ganzen Tag, Wollmäuse aus Staub in allen Ecken, und Dreck im gesamten Kassenbereich gehören zu dem ganz normalen Alltag. Ein Zustand, der schon oft seitens der Beschäftigten und Betriebsrat angemahnt wurde - passiert ist trotzdem nichts. Es geht hier nicht darum, um mal wieder über Kleinigkeiten zu meckern, sondern diese hygienischen Zustände stellen ernste gesundheitliche Gefahren dar!

In der Filiale der Neuhauserstr. herrschen die gleichen bedenklichen Zustände: Eine professionelle Reinigungsfirma sucht man auch hier vergeblich. Es wird vermutet, dass ebenfalls zwei Kollegen aus dem Lagerteam die Filiale reinigen sollen. Wann dieses genau stattfindet, weiß niemand, denn tagsüber wird zumindest nicht geputzt. Dementsprechend sind die sanitären Anlagen in dem Store mit 107 Mitarbeitern eine einzige Zumutung. Es fehlt seit Monaten an Seife und Toilettenpapier, sodass dieses ebenfalls von den Kolleginnen und Kollegen privat gekauft und zur Verfügung gestellt werden muss! Ähnlich wie in den anderen Filialen ist die gesamte Verkaufsfläche von Staub befallen, Kunden beschweren sich inzwischen gehäuft über die verdreckten Zustände.

Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte - ab jetzt gibt es keine Möglichkeiten für Ausreden der Geschäftsleitung mehr, und es kann auch nichts mehr kleingeredet werden! Es kann nicht sein, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in solchen gesundheitsschädlichen Umgebungen schuften müssen, und im Müll untergehen! Schimmelpilze, Dreck und Staub - ernsthaft? Was ist mit dem ZARA-Image passiert? Sind der Geschäftsleitung die Beschäftigten so wenig wert, dass man sich mittlerweile schon an Reinigungskräften kaputt spart? Wir, die Betriebsräte der Münchner Filialen erwarten konkrete Lösungsvorschläge, und das am besten gestern als heute. Es werden wieder vernünftige Reinigungsfirmen mit mehrköpfigen Teams benötigt, und nicht Einzelpersonen, die mal hier und da noch nicht mal das Allernötigste schaffen können!






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