Die ZARA Filiale München Kaufingerstr. soll ihre
Tore spätestens am 24.02.2018 schließen. Wir haben darüber berichtet (hier geht’s zum ersten Artikel).
Hierfür müssen einige Verhandlungen zwischen dem
Betriebsrat der Filiale und auch dem Arbeitgeber geführt werden. Ein sog.
"Interessensausgleich" und ein "Sozialplan" sorgen
dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen der Filiale fair und leistungsgerecht
behandelt werden, nachdem der Arbeitgeber den Laden schließt.
Mal abgesehen davon, dass der Arbeitgeber einen
lukrativen und gewinnbringenden Laden in bester Verkaufslage einfach so
schließen will, möchte er auch noch keine vernünftigen Verhandlungen mit dem
Betriebsrat der Filiale führen.
Nochmal zur Erinnerung:
Betriebsverfassungsgesetz
§ 111 Betriebsänderungen
In Unternehmen mit in der Regel mehr als zwanzig wahlberechtigten
Arbeitnehmern hat der Unternehmer den Betriebsrat über geplante
Betriebsänderungen, die wesentliche Nachteile für die Belegschaft oder
erhebliche Teile der Belegschaft zur Folge haben können, rechtzeitig und
umfassend zu unterrichten und die geplanten Betriebsänderungen mit dem
Betriebsrat zu beraten
Genau das Gegenteil ist der Fall. ZARA hat weder rechtzeitig noch umfassend den BR während der Planungsphase unterrichtet. Sogar Vorverhandlungen wollte ZARA nicht führen und ging einseitig davon aus, dass der BR sowieso nicht bereit zu Verhandlungen ist und beschloss einseitig eine Einigungsstelle einzurichten. Damit nicht genug, ZARA hat auch vorsorglich (und wiederum einseitig) entschieden, die von Arbeitgeberseite vorgeschlagenen Einigungsstellenrichter durch das Arbeitsgericht einsetzen zu lassen.
Die Krönung des Ganzen ist aber, dass der Arbeitgeber den Betriebsrat sogar bezichtigt, dass dieser die Verhandlungen "künstlich in die Länge ziehen will" und dafür hat er sogar "Spitzel" beauftragt, dies herauszufinden und auch zu bestätigen. Zur Not auch wenn es nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Am 26.10.17, also 9 Tage nachdem der Arbeitgeber die Schließung offiziell verkündet hat, einen Infoabend für Gewerkschaftsmitglieder aller ZARA Filialen in München anberaumt. Gekommen sind einige Kolleginnen und Kollegen aus allen Filialen. Bei dieser Veranstaltung waren auch Angestellte von ZARA, die nicht Gewerkschaftsmitglied waren/sind. Was im Grunde nicht so schlimm wäre, wenn man nicht nur wegen einem Zweck dorthin gekommen war: Spionage für den AG!
Die Krönung des Ganzen ist aber, dass der Arbeitgeber den Betriebsrat sogar bezichtigt, dass dieser die Verhandlungen "künstlich in die Länge ziehen will" und dafür hat er sogar "Spitzel" beauftragt, dies herauszufinden und auch zu bestätigen. Zur Not auch wenn es nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Am 26.10.17, also 9 Tage nachdem der Arbeitgeber die Schließung offiziell verkündet hat, einen Infoabend für Gewerkschaftsmitglieder aller ZARA Filialen in München anberaumt. Gekommen sind einige Kolleginnen und Kollegen aus allen Filialen. Bei dieser Veranstaltung waren auch Angestellte von ZARA, die nicht Gewerkschaftsmitglied waren/sind. Was im Grunde nicht so schlimm wäre, wenn man nicht nur wegen einem Zweck dorthin gekommen war: Spionage für den AG!
Zwei Angestellte, nennen wir sie mal Frau
Cindy H. aus der Filiale in der Theatinerstr. und Herr Sebastian G. aus der
Filiale in der Kaufingerstr., kamen wohl nur aus diesem Zweck dorthin. Ganz
offiziell haben sie sich alles schön notiert und mitgehört, was die Gewerkschaft
und die anwesenden Kolleginnen und Kollegen von sich gaben. Diese Informationen
gaben sie dann an den Arbeitgeber weiter und dieser hörte unter anderem, dass
gesagt worden sei, dass der Betriebsrat der Filiale Kaufingerstr. mit der
Gewerkschaft die Verhandlungen absichtlich in die Länge ziehen möchte. Von 7
bis 8 Monate soll die Rede gewesen sein, die angeblich verzögert werden soll.
Das hat der Arbeitgeber zum Anlass genommen beim Arbeitsgericht die Einsetzung
einer sofortigen Einigungsstelle beantragt. Ohne Vorverhandlung und ohne
jeglichen Informationsaustausch vorab, will jetzt der Arbeitgeber unverzüglich
die Schließung voran treiben.
Zwar wurde bei der Versammlung gesagt, dass es unwichtig ist, ob die Infos von der Versammlung herausgehen an den Arbeitgeber, aber dann sollten sie zumindest der Wahrheit entsprechen und nicht aus dem Zusammenhang gerissen und Falsch wiedergegeben werden. Hätten also die besagten Personen mal besser
zugehört, dann hätten sie das Ganze nicht falsch verstanden, sondern so wie es
gesagt und auch gemeint war. Der Gewerkschaftssekretär hat, im Zuge der
Erklärung was ein "Interessensausgleich" und
ein "Sozialplan" ist, die Möglichkeiten und
Vorgaben, die damit einhergehen erläutert. Dabei wurde auch gesagt, dass es,
käme es zu Uneinigkeiten zwischen dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat, durchaus
passieren kann, dass sich die Verhandlungen hinauszögern. Denn schließlich muss
alles besprochen werden und unter Umständen auch vor Gericht geklärt werden. Da
sich aber der Arbeitgeber selbst die Monate November und Dezember für
Verhandlungen ausgesucht hat und das Arbeitsgericht in München ebenfalls über
diese Monate ihre Urlaubszeiten hat und es schwer ist Termine festzulegen,
können Verzögerungen vorkommen. Während des Infoabends hat im Übrigen kein BR
der Kaufingerstr. mit irgendeinem Ton bestätigt, dass dies auch der
"Plan" vom BR wäre.
Also stellt man sich schon die Frage: Woher nimmt sich der Arbeitgeber eigentlich die Frechheit heraus so eine miese Tour zu fahren und dann auch noch zu erwarten, dass es eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit geben soll?
Im Übrigen haben die besagten zwei "Spitzel" sich ihre Dienste auch gut belohnen lassen. Von Herrn Sebastian G. ist bekannt, dass dieser "zufällig" ab Montag (14.11.17) für vier Wochen in eine andere Filiale in München als "Unterstützung" versetzt wurde. Just ein Tag nachdem dem BR bekannt wurde, dass ZARA das Arbeitsgericht beauftragt hat die Einigungsstelle einzurichten, aufgrund der Aussagen dieser beiden "Spitzel". Inoffiziell wurde dem BR aus sicherer Quelle berichtet, dass Herr Sebastian G. sehr bald ein "Training zur Abteilungsleitung" beginnen wird. Besser so, denn die Folgen in seiner eigenen Filiale als Verräter abgestempelt zu werden dürften nach dieser Aktion sehr hoch sein - sehr hoch!
Also stellt man sich schon die Frage: Woher nimmt sich der Arbeitgeber eigentlich die Frechheit heraus so eine miese Tour zu fahren und dann auch noch zu erwarten, dass es eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit geben soll?
Im Übrigen haben die besagten zwei "Spitzel" sich ihre Dienste auch gut belohnen lassen. Von Herrn Sebastian G. ist bekannt, dass dieser "zufällig" ab Montag (14.11.17) für vier Wochen in eine andere Filiale in München als "Unterstützung" versetzt wurde. Just ein Tag nachdem dem BR bekannt wurde, dass ZARA das Arbeitsgericht beauftragt hat die Einigungsstelle einzurichten, aufgrund der Aussagen dieser beiden "Spitzel". Inoffiziell wurde dem BR aus sicherer Quelle berichtet, dass Herr Sebastian G. sehr bald ein "Training zur Abteilungsleitung" beginnen wird. Besser so, denn die Folgen in seiner eigenen Filiale als Verräter abgestempelt zu werden dürften nach dieser Aktion sehr hoch sein - sehr hoch!
Bei Frau Cindy H. ist die Lage ebenso eindeutig. Am 26.10. war die Gewerkschaftsversammlung. Am 28.10. schickte der Arbeitgeber dem BR der Kaufingerstr., die Ursprungsfiliale von Frau Cindy H., eine Anhörung zur unbefristeten Versetzung in die ZARA Filiale Theatinerstraße. In diese war Frau Cindy H. vorerst befristet versetzt worden. Also auch hier eine "fürstliche Belohnung" für die Spionagedienste einer "loyalen" Abteilungsleitung. Fragt sich nur wie vertrauensvoll Frau Cindy H. nun in der ZARA Filiale Theatinerstr. mit den Kolleginnen und Kollegen und vor allem dem dortigen Betriebsrat zusammen arbeiten möchte.
Es bleibt nur noch zu betonen, dass der BR nichts rechtswidriges getan hat bzw. alles dafür tun wollte, die Verhandlungen sauber über die Bühne zu bringen. Schon allein wegen der Kolleginnen und Kollegen, die eine vernünftige Sozialplanung verdient haben. Auf jeden Fall geht der BR der Filiale mit dem ernsthaften Willen zur Kommunikations- bzw. Verhandlungsbereitschaft an die Sache heran. Auch wenn der Arbeitgeber versucht das mit allen Mitteln zu verhindern. Das Vertrauen seitens Betriebsräte gegenüber dem Arbeitgeber war vorher schon recht angespannt. Nach dieser sehr zweifelhaften Aktion ist sie jedoch stark angeknackst.
JEDER LIEBT DEN VERRAT, NIEMAND LIEBT DEN VERRÄTER!!!
Es bleibt nur noch zu betonen, dass der BR nichts rechtswidriges getan hat bzw. alles dafür tun wollte, die Verhandlungen sauber über die Bühne zu bringen. Schon allein wegen der Kolleginnen und Kollegen, die eine vernünftige Sozialplanung verdient haben. Auf jeden Fall geht der BR der Filiale mit dem ernsthaften Willen zur Kommunikations- bzw. Verhandlungsbereitschaft an die Sache heran. Auch wenn der Arbeitgeber versucht das mit allen Mitteln zu verhindern. Das Vertrauen seitens Betriebsräte gegenüber dem Arbeitgeber war vorher schon recht angespannt. Nach dieser sehr zweifelhaften Aktion ist sie jedoch stark angeknackst.
WIR GEBEN JEDENFALLS NACHWIEVOR NICHT AUF!!!
Was für ein asoziales Gebahren des Arbeitgebers...
AntwortenLöschenUnfassbar.
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