Donnerstag, 25. Oktober 2018

Filialschließung - ZARA-Belegschaft wird vor vollendete Tatsachen gestellt



Nachdem die Belegschaft der Münchner Standorte sich seit Monaten mit dem Gedanken möglicher Schließungen auseinandersetzen muss und um die Zukunft bangt, zeigt ein ganz anderes Beispiel erneut, wie ehrlich die Geschäftsleitung es mit den Betroffenen im Ernstfall tatsächlich meint.

In dieser Woche wurde bekannt, dass die Filiale Berlin Marmorhaus zum 31.03.2019 geschlossen wird. Erst am gleichen Tag, an dem die örtlichen Kollegen*innen persönlich von der Geschäftsleitung informiert wurden, wurde auch der Gesamtbetriebsrat über die bevorstehende Schließung in Kenntnis gesetzt! Der Wirtschaftsausschuss wurde ebenfalls nicht unterrichtet.

Keine Information - Kaltes Kalkül vom ZARA-Management


Der ganze Vorfall weckt böse Erinnerungen an die vergangene Schließung der Kaufingerstr. in München, im vergangenen Februar. Auch hier fragten die betroffenen Kollegen*innen seit Monaten vergeblich, ob der Store geschlossen werden soll. Dieses wurde vehement von Seiten der Geschäftsleitung verneint, um dann letztlich 4 Monate vor der Schließung Tatsachen zu schaffen - wenig Zeit, um einen ausgereiften Sozialplan zu verhandeln. Ein Umstand, der bewusst herbeigeführt wurde, um sich so eine bessere Verhandlungsposition zu sichern. Denn nur mit einem angemessenen Zeitrahmen ist es der Gewerkschaft und den örtlichen Betriebsräten möglich, bevorstehende Versetzungen, oder auch Abfindungen für die Kollegen*innen dementsprechend auszuhandeln.

Ein weiterer Umstand für die möglichst kurzfristige Unterrichtung der Belegschaft ist, dass die Kollegen*innen weiterhin die geforderten Umsatzziele einfahren sollen, und diese durch Verunsicherung und Unruhe aus Sicht der Geschäftsleitung nicht gefährdet werden sollen.

Keine Planungssicherheit und Transparenz


Spätestens mit diesem Wissen sollte es nun mehr als klar sein, wie ernst es tatsächlich um die Münchner Filialen steht. Der Mietvertrag der Theatinerstr. endet zum 31.07.19, der von der Neuhauserstr. zum 31.12.19. Was mit der Filiale in der Leopoldstraße passiert, ist weiterhin unklar.
Bezeichnend sind in diesem Zusammenhang auch die umfangreichen Filialbesuche der Geschäftsleitung der letzten Tage in München, die sich nicht weiter zu geplanten Schließungen äußern wollte.

Es ist Zeit für eine konkrete Standortsicherung in München - die Beschäftigten sind es wert zu erfahren, woran sie nun wirklich sind!

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