Donnerstag, 15. März 2018

ZARA - Putzen für RTL


 RTL Explosiv berichtete am 01.03.2018 über die unzumutbaren Zustände   


Mitte Februar berichtete die BILD mit einem Titelthema über die ekelerregenden Zustände aus Münchner ZARA Filialen. Es folgte ein breites Medienecho: Unter anderem veröffentlichten der Münchner Merkur, die TZ, die Mitteldeutsche Zeitung, Der Westen und Brigitte Artikel über die katastrophalen hygienischen Gegebenheiten in den Läden.

ZARA reagierte, indem Vertreter der Geschäftsleitung die betroffenen Filialen besuchten, und man den aus der Presse bekannt gewordenen Raum mit den verschimmelten Kartons aufräumte. Das war es dann auch schon - der Staub, Dreck und Müll in den anderen Räumlichkeiten wurde nicht weiter beachtet und nicht entfernt, bzw. es wurde immernoch nicht geputzt, wie es nötig gewesen wäre. 


 Am 13.02.18 berichtete die BILD über die Ekel-Zustände in den ZARA-Filialen


Da weiterhin nichts unternommen wurde, äußerten sich dann Ende Februar der Münchner Merkur und die TZ mit einem Update über die prekären Zustände in den Filialen unter dem Titel „Zustände wie in Südostasien“: Münchner Zara-Mitarbeiter leiden weiter. Es wurde auch eine Fotostrecke mit aktuellen Aufnahmen aus den Stores online gestellt.

Es ist allgemein bekannt, dass der Betriebsrat der Leopoldstr. mehrfach den Arbeitgeber schriftlich aufgefordert hat, die Gefahrenzonen zu beseitigen - und es ist rein gar nicht von Seiten der Geschäftsleitung passiert. Als sich schließlich nun noch RTL Television zu diesem Thema bei ZARA anmeldete wurde man anscheinend in der Hamburger Zentrale nervös - es war plötzlich möglich, ein gewaltiges Reinigungsteam in die Münchner Filialen zu schicken, das teilweise ab 5.00 Uhr morgens die Sozialräume und Lager endlich mal säuberte! Nicht nur das - man holte sich zahlreiche Mitarbeiter aus den umliegenden Münchner Filialen als Unterstützung, um für die Presse aufzuräumen: es wurde zwei Tage lang aufgeräumt und geputzt, was das Zeug hält. Somit wurden organisatorische Abläufe verfälscht, denn in Wahrheit herrst in der Leopoldstr. Unterbesetzung als Dauerzustand! 
Danach wurden großzügig die Reporter von RTL eingeladen - man wollte zeigen, dass die Hygiene bei ZARA in bester Ordnung sei. Es blieb auch unseren Kolleginnen und Kollegen nicht verborgen, dass extra vorher Kontrollrundgänge durchgeführt wurden, um sicher zu gehen, dass auch alles picobello ist, wenn die Medienvertreter vor Ort sind. 
Blöd nur, dass die ganze Aktion von ZARAs Geschäftsleitung dann doch etwas zu plump und vorhersehbar war -  für die Journalisten war es offensichtlich, dass extra nur für sie und für’s Fernsehen gründlich aufgeräumt wurde! Gegenüber den Reportern wurde mehrmals betont, dass der gezeigte Raum mit den verschimmelten Kartons nie offiziell von ZARA angemietet wurde.
 

Es folgen ein paar offene Worte direkt an unsere Geschäftsleitung:

Lieber Matthias, lieber Jose, liebe Führungskräfte,

ist das wirklich euer Ernst? Wenn sich RTL ankündigt, ruft ihr schnell Putzkräfte und holt euch unterstützende Kollegen aus anderen Stores, um schnell die Läden vorzeigbar zu machen? Und Ihr meint tatsächlich, dass Ihr damit durch kommt und die Presse Euch dieses Kasperletheater abnimmt?
Es wurde behauptet, dass die gezeigten Fotos nicht echt wären - wie verzweifelt muss man sein, um derartige Aussagen von sich zu geben? Es ist offensichtlich, dass diese Originalaufnahmen aus euren Filialen stammen.
Das Allerbeste ist aber Eure Rechtfertigung, dass es sich nie um einen offiziell angemieteten Raum handelte, indem die Schimmelkartons standen. Was ändert das denn bitte an der Tatsache, dass hier Schimmelsporen die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden gefährdeten? Richtig - überhaupt nichts! Im Gegenteil, es ist eigentlich noch schlimmer, dass sich ZARA illegal Räume aneignet, wofür man keine Miete zahlt!


Mittlerweile hat ZARA zumindest in der Filiale der Neuhauser Str. zugesagt, dass hier Sozialräume saniert, und das Putzteam aufgestockt werden sollen. Allerdings muss angemerkt werden, dass diese Versprechen lediglich dadurch zustande kamen, weil der örtliche Betriebsrat die derzeitige Aufmerksamkeit in der Presse nutzte und eine Einigungsstelle zu diesem Thema einberufen hat. Als man dort aktuelle Fotos vorlegte, gab sich der Arbeitgeber einsichtig und machte Zugeständnisse. Auch hierüber wurde in der BILD, Münchner Merkur und TZ berichtet.



Die Münchner Betriebsräte (und die Presse) bleiben an dem Thema dran. Es wird nicht unbemerkt bleiben, wenn die Filialen in nächster Zukunft wieder im Dreck, Staub und Müll versinken sollten. Wenn die gesetzlichen Bestimmungen ihm Rahmen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz weiterhin nicht eingehalten werden, wird das nicht ohne Folgen bleiben!

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